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AutorenbildChristoph von Oertzen

Alles wird gut, oder doch nicht?

Aktualisiert: 14. Okt. 2022


In diesem Beitrag findest du Anregungen aus fünf Blickwinkeln, um deine Firma krisenfest zu machen:


Geht es dir auch so, du kannst das Wort Krise nicht mehr hören? Ich auch nicht! Aber noch viel schlimmer finde ich die vielen Tipps und Ratschläge, die jetzt von allen Seiten auf uns einschlagen. Denn viele davon sind nicht zu gebrauchen oder viel zu allgemein formuliert. Allen voran jene, die mit Parolen wie „alles wird gut“ versuchen an das Unternehmer-mindset schlechthin zu appellieren – die positive Lebenseinstellung. Positivität ist alles andere als eine gute Einstellung für Menschen, die Verantwortung tragen für Firmen, Arbeitsplätze, Kundenprojekte und Existenzen. Zu behaupten, dass alles gut sei, obwohl das nicht der Fall ist (Preiserhöhung, Inflation, fehlende Kunden … ) ist die Verleugnung der Realität. Das ist naiv und gefährlich. Diese Botschaft darf nicht verbreitet werden! Dafür ist die Lage tatsächlich zu ernst.


Bleiben Sie zuversichtlich

Kennst du diese Floskel? So verabschiedet sich Ingo Zamperoni immer am Ende der »Tagesthemen«. Und das ist, im Gegensatz zur Positivität, eine wunderbare Einstellung. Zuversicht ist der Glaube daran, dass die Zukunft positiv wird. Etwa indem wir uns sagen "Wir gehen durch eine harte Zeit, aber wir werden da durchkommen." Das ist die richtige Haltung und die Message, die deine Mitarbeiter und Geschäftspartner jetzt hören möchten. Was sonst noch hilft und was nicht, habe ich dir hier zusammengetragen. Aus fünf Blickwinkeln gebe ich Anregungen, nicht nur für Krisenzeiten.


Die innere Haltung

Ja, es wird einige Unternehmen geben, die es nicht schaffen werden, die Krise zu überleben. Die meisten werden es wohl überstehen. Und es wird einige wenige gehen, die sogar gestärkt aus der Krise kommen. Ob aus einer Krise eine Chance oder eine echte Katastrophe wird, hängt auch davon ab, wie wir sie selbst wahrnehmen. Was hilft:

  • Die Aufmerksamkeit auf Beeinflussbares fokussieren.

  • Entscheidungen clever abwägen und mutig handeln

  • Die eigene Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit stärken.

Was nicht hilft:

  • Positivität, die Verleugnung der Realität. Das ist naiv und gefährlich.

  • Angst, Schockstarre oder Panik verstärken die ohnehin schon schwierige Situation.

  • Untätiges Abwarten, in der Hoffnung, dass es vorbeigeht: Passivität entmutigt.

Liquidität und operatives Überleben

Um die notwendige Liquidität zu sichern, muss die Organisation vielleicht auf Minimalbetrieb runtergefahren werden. Es gilt hier den richtigen Zeitpunkt zu erkennen. Was hilft:

  • Kosten flexibilisieren, auch über Kurzarbeit nachdenken.

  • Sich aufs Wesentliche besinnen. Projekte stoppen, die nicht das kurzfristige Überleben sichern, überflüssige Bürokratie über Bord werfen.

  • Strukturen und Abläufe optimieren, Prozesse verkürzen, Lagerhaltungskosten verringern

Was nicht hilft:

  • Hektischer Aktionismus: z.B. Einsparungen veranlassen, ohne über die Folgen nachzudenken.

  • Endlose Analyse: Abwägen, ohne zu Entscheidungen zu kommen.

Vision und Strategie

Wenn konventionelle Strategien nicht mehr funktionieren, ist es besser, auf Sicht zu navigieren. Was hilft:

  • Eine klare Vision: Woran orientieren wir uns? Was ist verhandelbar, was nicht?

  • Klarheit über die eigene Identität: Was können wir? Worin sind wir gut?

  • Fokus auf die Situationspotenziale: Wo tauchen Chancen auf?

  • Flexibilität bewahren: Was sind mögliche Entscheidungskriterien?

  • Szenarien entwickeln und Strategien dafür vorbereiten.

  • Weitblick: sich ausrichten für die Zeit nach der Krise.

Was nicht hilft:

  • Den Kopf in den Sand zu stecken.

  • Nur auf Experten zu vertrauen. Du kennst die Firma am besten.

  • Sich angstvoll an der Konkurrenz zu orientieren.

  • Katastrophenszenarien zu wälzen.

Unternehmenskultur

In der Krise schlägt die Stunde der Wahrheit in Sachen Kultur: Agiert jeder für sich oder ziehen alle an einem Strang? Letzteres kann im Unternehmen gezielt unterstützt werden. Was hilft:

  • Ein guter Informationsfluss. Sage, was du tust – und tu, was du sagst.

  • Offen zugeben, wenn du ratlos bist, aber klarmachen, wie du damit umgehst. „Ich weiß noch nicht, wie stark die Auswirkungen auf unser Geschäft sind, aber ich werde folgendes tun...“

  • Ein enger Austausch mit allen relevanten Personen.

  • Neue Ideen zu fördern und eine Aufbruchstimmung zu schaffen

Was nicht hilft:

  • Keine oder wenig Reaktion auf Warnsignale.

  • Unkoordinierte Entscheidungen und widersprüchliche oder unklare Kommunikation.

  • Gerüchte entstehen zu lassen.

  • Die Situation schlechtreden (Self-fulfilling Prophecy).

Menschliche Führung

In Krisen sind Führungskräfte besonders gefordert. Wie sie bei der Krisenbewältigung helfen:

  • Durch Präsenz und Sichtbarkeit.

  • Durch die Vermittlung von Sinn, Fokus und Zuversicht

  • Indem sie Key Player binden und vielleicht neue Talente für sich gewinnen.

  • Indem sie sich Raum für die eigene Reflexion nehmen.

Was nicht hilft:

  • Rückzug aus Unsicherheit.

  • Alles allein schaffen zu wollen.

  • Die Verunsicherung durch Schweigen oder Angstszenarien zu verstärken.

Ich hoffe, dir hat diese Lektion gefallen. Wenn ich dich zum Nachdenken anregen konnte oder wenn du bestenfalls handfeste Tipps mitnehmen konntest, freut mich das sehr.


Gerne unterstütze ich bei der Umsetzung. Hier kannst du ein kostenloses Infogespräch mit mir vereinbaren: Termin vereinbaren

Herzliche Grüße aus Darmstadt. Christoph


 

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