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Gefährlicher Trend für Unternehmen



Hast du schonmal von „quiet quitting“oder „act your wage“ gehört?


Den Begriff Quiet Quitting können wir am besten mit „innerlich gekündigt“ beschreiben. Er beschreibt Menschen, die die emotionale Bindung zum Unternehmen verloren haben, keine Erfüllung in der Arbeit spüren oder keine Anerkennung finden. Diese Menschen haben innerlich gekündigt und machen nur noch das Nötigste. Sie gehen keine Extrameile, sind nicht mit Leidenschaft dabei, zeigen kein Engagement und bringen keine Ideen ein.


Der Begriff „act your wage“ bedeutet übersetzt etwa so viel wie „Handle, wie dein Gehalt es vorgibt.“ Wer also „act your wage“ betreibt, passt seinen Arbeitsaufwand seinem Gehalt an. Das betrifft auch Menschen, die sich eine Gehaltserhöhung wünschen, aber nicht bekommen.

Experten befürchten, dass sich diese beiden Phänomene in der Arbeitswelt durchsetzen könnten.


In der Tat höre ich von Führungskräften, die ähnliche Erfahrungen schildern. Für mich ein Grund, darauf zu reagieren.



Wie kannst du vermeiden, dass „Quiet Quitting“oder„act your wage“ deiner Firma schaden?


Dein Ziel sollte es sein, Mitarbeiter zu entwickeln, die Bock haben, mit dir das Unternehmen nach vorne zu bringen. Wie aber bekommst du solche Mitarbeiter?


Viele denken, man könne auf dem Arbeitsmarkt (wenn es einen geben würde) entsprechende Mitarbeiter finden.


Das ist ein Trugschluss, denn neue Mitarbeiter fügen sich früher oder später in die bestehende Kultur ein oder verlassen das Unternehme, weil sie sich nicht einbinden wollen. Nur sehr selten passiert es, dass neue Mitarbeiter derart positiv abstrahlen, dass sich eine positive Kultur durch ihr Einwirken entwickelt.


Deine Aufgabe als Unternehmern und Führungskraft besteht also darin, eine Kultur zu schaffen, in der eine hohe Zufriedenheit und Leistungsbereitschaft herrscht. Und zwar dauerhaft und nicht nur als kurzfristiges Strohfeuer.


Länger anhaltende Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit im Job bezeichnen wir als Flow. Und am besten erklären lässt sich das an einer Grafik, dem Flow-Kanal.



Flow-Kanal zeigt die Lösung


Entwickelt wurde er vom Motivationspsychologen Mihály Csíkszentmihályi. Den Namen musst du nicht aussprechen können, aber seine Beobachtungen sind brillant und einfach zu verstehen.


Mihály schaut sich Anforderungen und Fähigkeiten an und unterscheidet zwischen drei Erfahrungen:


1. Überforderung, bei der die Anforderungen die Handlungsfähigkeiten übersteigen.

2. Unterforderung, bei der die Anforderungen unter den Fähigkeiten liegen.

3. Flow, bei den Anforderungen und Fähigkeiten übereinstimmen



Warum ist das für dich wichtig zu verstehen?


Flow ist Kreativität ohne Nachdenken, Leistung ohne Anstrengung, Motivation ohne Anreize.

Wenn es dir gelingt deine Mitarbeiter in den Flow zu bringen und dort so lange wie möglich zu halten, wirst du genau das bekommen, was du dir wünschst.


Leistungsfähige Mitarbeiter, die Bock haben, gemeinsam mit dir etwas in der Firma zu bewegen.

Schauen wir uns jetzt an, wie du das in deiner Rolle als Unternehmer oder Führungskraft beeinflussen kannst.



Wie du FLOW – Bedingungen im Unternehmen schaffst


Damit alle für das Unternehmen möglichst hohe Leistung erzielen, sollten wir darauf achten, FLOW-förderliche Bedingungen für unser Team zu schaffen. Und natürlich auch für uns selbst!




Fähigkeiten erkennen und fördern


Setze deine Mitarbeiter dort ein, wo sie ihre Stärken am besten einbringen können. Oft erkennen wir diese Stärken nicht auf Anhieb. Mein Tipp: Arbeite mit Fragen:


Martina, welche Dinge machen dir besonders viel Spaß?

Michael, welche Aufgaben geben dir Kraft und Energie?

Thorsten, wo liegen deine Stärken, was kannst du besonders gut?


Versuche, Sonderaufgaben an Freiwillige zu vergeben, statt zu überlegen, wer das am besten kann.


„Ich suche jemanden, der unseren Auftritt in den sozialen Netzwerken verbessert. Hat jemand Lust, das zu übernehmen?“


Schau genau hin und versuche unerkannten Stärken und Interessen zu erkennen.

Versuche auch zu erkennen, bei welchen Dingen und Themen einzelne Leute überfordert sind.


Es kann sinnvoll sein, einzelner Mitarbeiter an andere Stelle einzusetzen. Auch einen Job auf bestimmte Personen zuzuschneiden, ist möglich. Das ist oft verpönt, aber nach meiner Erfahrung kann sich das auszahlen.


Gute Arbeitsbedingungen schaffen


Sorge dafür, dass deine Mitarbeiter in einer ordentlichen Atmosphäre arbeiten können. Stelle ihnen alles zur Verfügung, was sie zum Arbeiten brauchen. Das fängt beim Schreibtisch an und endet bei den Getränken.


Hier aufklappen für zwei Ansätze aus der Praxis:

  • Deine Mitarbeiter dürfen ihre Büros selbst gestalten. Du gibst das Budget vor. Ein Freund von mir hat seinen Mitarbeitern gestattet, die Tapeten in den Büros selbst auszusuchen. Das Ergebnis war ein sehr kreatives Umfeld und viel Abwechslung in den Räumen. In einer Firma, für die ich mal gearbeitet habe, haben wir für die Erneuerung eines Bürogebäudes ein Designteam gegründet. Es bestand aus einzelnen Mitarbeitern der Firma. Damals haben wir dafür ein sechsstelliges Budget bei Ikea erworben. Wir wollten, dass es funktional, aber auch wohnlich eingerichtet wird. Etwas Ähnliches haben Kunden von mir in kleineren Rahmen gemacht.

  • Bring your own device. Wer lieber auf dem Mac arbeitet, einen bestimmten Monitor bevorzugt oder seinen Lieblingsplaner nutzen möchte, kann das tun. Du als Arbeitgeber gibt dabei den finanziellen Rahmen vor. Sicherheitsbedenken lassen sich ausschließen, indem man für mitbetrachte Geräte Regeln festlegt.


Weiterbildung weiter denken


Je mehr Fähigkeiten einzelne Mitarbeiter haben, desto breiter wird ihr Flowbereich. Ständige Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter kann also nicht nur die Qualität der Arbeit erhöhen, sondern auch die Leistungsbereitschaft enorm steigern und Überforderung vermeiden.


Du kannst bei dir anfangen. Bei welchen Tätigkeiten gerätst du immer wieder an deine Grenzen? Welche Weiterbildungsmaßnahmen würden dir helfen? Vielleicht ein Unternehmercoaching?


Okay, das war ein flacher Versuch der Selbstvermarktung :-) aber ich denke, du hast verstanden, was ich meine.


Hier aufklappen für drei Ansätze aus der Praxis

  • Stelle einen Katalog mit Weiterbildungsmaßnahmen zusammen. Daraus können sich alle Mitarbeiter passende Maßnahmen heraussuchen. Die Inhalte kannst du vorab bei einem Seminaranbieter auswählen oder individuell zusammenstellen.

  • Jeder Mitarbeiter legt gemeinsam mit dir fest, in welchen Bereich er sich weiterbilden möchte. Die entsprechenden Maßnahmen sollte der Mitarbeiter sich idealerweise selbst überlegen. Du als Chef kannst Vorschläge machen. Das kann ideal mit dem Jahresgespräch verknüpft werden. Gemeinsam einigt ihr euch dann auf die Weiterbildungsmaßnahme und legt fest, welche Erwartungen ihr daran knüpft.

  • Es muss nicht immer auf externes Wissen gesetzt werden. Es ist durchaus möglich, eigene Lernformate zu schaffen. Oft gibt es auch spezielles Wissen, Prozesse oder Tools, die es so nur bei euch gibt. Das einfachste Format ist die Handykamera. Jeder, der schonmal bei YouTube ein Tutorial, wofür auch immer geschaut hat, weiß, was ich meine. Arbeitsabläufe in der Werkstatt oder fürs Montageteam lassen sich somit einfach festhalten. Ein Tool zur Bildschirmaufnahme kann zum Einsatz kommen, für alles was am Bildschirm passiert.



Regeln der Zusammenarbeit finden


Müssen Ihre Mitarbeiter wirklich alle von montags 9 bis freitags 17 Uhr arbeiten?

Quatschen alle im Großraumbüro oder sitzt jeder mit Kopfhörer isoliert am Platz?

Gibt es Erreichbarkeitspausen, gesteht ihr euch Schonzeiten zu?


Es gibt kein richtig oder falsch. Aber über diese Dinge solltet ihr euch austauschen


Dem Team Klarheit und Orientierung geben


Auch wenn du glaubst, es ist schon allen bekannt und wurde bereits zigmal wiederholt, mache deinen Mitarbeitern und dir selbst immer wieder klar, wohin die Reise gehen soll. Was sind die Ziele des Unternehmens und, worauf kommt es an. Was ist wichtig und was kann nach hinten rutschen?


Ich wiederhole das gerne bei jeder Gelegenheit, immer und immer wieder. Wiederholung macht den Schlager!


Ich hoffe, dir hat diese Lektion gefallen. Wenn ich dich zum Nachdenken anregen konnte oder wenn du bestenfalls handfeste Tipps mitnehmen konntest, freut mich das sehr.


Gerne unterstütze ich bei der Umsetzung. Hier kannst du ein kostenloses Infogespräch mit mir vereinbaren: Termin vereinbaren


Herzliche Grüße aus Darmstadt

Christoph


 




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